Außer der Reihe

Spleen

Figurentheater Wilde & Vogel / nach Charles Baudlaire

SonnTag, 19.04.2026

„Wen gibt es unter uns, der nicht, …, von dem Wunder einer poetischen Prosa geträumt hat, die musikalisch wäre ohne Rhythmus und ohne Reim, biegsam und eigenwillig genug, um sich den lyrischen Regungen der Seele, den Wellenbewegungen der Träumerei … anzupassen?

Charles Baudelaire: Vorrede zu Der Spleen von Paris, 1869.
Basis der Inszenierung ist Charles Baudelaires Spätwerk, seine Gedichte in Prosa Der Spleen von Paris. Dichte Miniaturen, oft zu wenigen Zeilen komprimierte Szenen oder scheinbar flüchtig hingeworfene Gedankengänge beschwören die Epoche des „Untergangs der romantischen Sonne“. In ihnen widerspiegeln sich Splitter gescheiterter Utopien angesichts politischer Restauration im vorvorigen Jahrhundert: ein erstaunlich zeitgemäßes Panoptikum.
Die offene Spielweise dieser Inszenierung – die der Spieler mit Figuren und Musikinstrumenten auf der Bühne, sowie mit dem Textmaterial, eingesprochen von Kindern und Jugendlichen – erzeugt beim Zuschauer ein kaleidoskopisches Bild. Eine eigene Magie entsteht in der Imagination zwischen Akteuren, Material und Publikum, eine Folge von Bildern, die den Blick Baudelaires kontrapunktiert und sucht, ihn für eine Wahrnehmung von heute zu öffnen.

Link zum Künstlerduo: https://figurentheater-wildevogel.de/ueber-uns/
Vimeo-Account: https://vimeo.com/user54752192

Eine Kooperation mit dem Puppentheater Kaufbeuren

20:00 Uhr
im Puppentheater Kaufbeuren